Foto: Haberman

Vom Redaktionsmitglied Martin Schmitzer, Winnender Zeitung, 17.10.2020

​Die Baugenossenschaft Winnenden beginnt ein Projekt, das 44 Wohnungen vorsieht.  Am Eichendorffweg hat die Firma Schief  aus Winnenden eine sieben Meter tiefe Baugrube ausgehoben, in der schon jetzt der Aufzugsschacht an der tiefsten Stelle erkennbar ist und in der ein tiefes Kellergeschoss und darüber eine große Tiefgarage eingebaut werden. Erst darauf kommen die Wohnungen.

Am Freitagnachmittag legten die Bauarbeiter den Grundstein fürs Projekt und mauerten eine Kapsel mit Zeitdokumenten und einer Winnender Zeitung vom Freitag ein, damit die Nachwelt eines Tages nachlesen kann, in welch schwierigen Corona- Zeiten der Optimismus ausreichte, um so ein großes Bauwerk anzugehen.

Baukosten haben sich verdoppelt – die Mieten nicht

Die Baugenossenschaft Winnenden investiert in das Bauwerk (ohne Grundstücks- kosten) zwölf Millionen Euro, wie Geschäftsführer Michael Rieger  berichtete. Für die Genossenschaft ist dies das größte Projekt in diesen Jahren, aber nicht das größte überhaupt. Das Gebäude Körnle 6 mit insgesamt 96 Wohnungen ist mehr als doppelt so groß und hat 1996 allerdings nur die Hälfte gekostet. Das Bauen ist teuer geworden. Rieger sieht die Ursache dafür in den viel höheren energetischen Anforderungen. Die BGW baut hier ein KfW-55-Effizienzhaus, und sie lässt eine Fotovoltaik aufs Dach bauen, die Strom für die künftigen Mieter erzeugt. Darüber hinaus wirken neue Bauvorschriften und die allgemeine Kostensteigerung auf die Baukosten.

Aber auch wenn sich die Baukosten verdoppelt haben, verspricht Rieger: „Die Mieten verdoppeln sich nicht.“ Ein Grund dafür sind die niedrigen Zinsen. Mieter zu finden ist zurzeit nicht schwer. Die BGW hat 26 Reservierungen für die 44 Wohnungen, die erst im Jahr 2022 fertig werden sollen. Auf der heutigen Baustelle stand früher ein älterer Mietkomplex der BGW. Weil nebenan die Firma Pfleiderer eine ganze Wohnsiedlung baute, bot es sich für die BGW an, abzureißen und abgestimmt mit Pfleiderer neu zu bauen, was OB Hartmut Holzwarth lobte: „Ich bin der Meinung: Es wird gut werden.“ Er ist der BGW dankbar, dass sie Mietwohnungen baut. „Wenn ich denke, was wir als Stadt selbst im Mietwohnungsbau machen, dann sind wir Waisenknaben im Vergleich. Wir haben 100 Wohnungen im Bestand, und Sie bauen 44 Wohnungen auf einen Schlag.“